Zusätzlich, zu den im Laufe der Schwangerschaft im Rahmen der im Mutterkindpass vorgesehenen Untersuchungen, gibt es noch die Möglichkeit spezielle Untersuchungen in Anspruch zu nehmen, die ebenfalls ergänzend empfohlen werden, die pränataldiagnostischen Untersuchungen.
Diese sind nicht vorgeschrieben, sondern ein Angebot und werden von der Sozialversicherung nur bei speziellen Situationen übernommen.
Sie dienen vor allem zur besseren Risikoeinschätzung und zur Frühentdeckung von etwaigen Fehlbildungen und Komplikationen.
Ersttrimesterscreening-Combined Test Schwangerschaftswoche 11-14 (10+0 bis 13+6)
Mit dieser Methode kann man schon früh in der Schwangerschaft die kindliche Anatomie beurteilen. Aus der Kombination von mütterlichen Parametern (das Alter), einem durchgeführten Ultraschall und einer Blutabnahme ergibt sich eine Risikoberechnung für eine Chromosomenabweichung, im besonderen für die häufigsten Trisomien (13, 18, 21). Der Ultraschall beinhaltet eine Messung der Nackenfalte (Flüssigkeitsansammlung im Bereich des Nackens), der Darstellung des Blutflusses einer Herzklappe (Tricuspidalklappe), der Fluss und einem Blutgefäß über der Leber (Ductus venosus) und der Darstellung (im Sinne von Vorhandensein) des Nasenbeins .
Darüber hinaus ist es in diesen Wochen bereits möglich weitere Fehlbildungen frühzeitig zu erkennen, z.B. Herz oder Gehirnfehlbildungen.
Screening auf Präeklampsie Schwangerschaftswoche 11-14 (10+0 bis 13+6)
Diese Untersuchung kann im Rahmen des Combined Tests durchgeführt werden, um ein eventuell erhöhtes Risiko auf Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) zu ermitteln. Auch diese Untersuchung setzt sich aus einem Ultraschall und einer Blutabnahme, sowie dem Blutdruck der Mutter zusammen.
Organscreening Schwangerschaftswoche 20-24 (19+0 bis 23+6)
Hier werden anatomische Strukturen des Kindes systematisch untersucht mittels eines Ultraschalls über die Bauchdecke. Sie bietet eine sehr genaue Sicht auf Ihr Baby, da alle Organsysteme (Gehirn, Herz, Lunge, Verdauungstrakt, Harntrakt, Skelett, Muskulatur,…) genau durchgesehen werden. Nicht alle Fehlbildungen sind auf Chromosomenstörungen zurückzuführen, deswegen ist es wichtig, auch Fehlbildungen ohne genetischen Hintergrund früh zu erkennen um eine eventuelle Therapiemöglichkeit einzuleiten oder vorzubereiten.
NIPT (nicht invasiver Pränataltest) ab Woche 10
Über eine Blutabnahme bei der werdenden Mutter wird kindliche DNA untersucht um mit Hilfe einer Chromosomenanalyse (Karyogramm) zu einer genaueren Abklärung zu kommen. Diese Untersuchung sollte auch mit einer Ultraschalluntersuchung kombiniert werden. Mituntersucht kann auch das Geschlecht des Kindes werden . Die Wartezeit auf das Ergebnis ca 10 Tage.
Chorionzottenbiopsie/Amniozentese- Fruchtwasserpunktion
Alle invasiven Methoden werden nur bei einem Verdacht auf eine Fehlbildung durchgeführt, meist ab der 15. SSW und nur von geübten Personen vorgenommen, die diesen Eingriff häufig durchführen.
Sollten durch diesen Beitrag Fragen entstanden sein, zögern Sie bitte nicht, diese bei uns in der Ordination zu stellen. Über die Kosten der einzelnen Untersuchungen informiert Sie Ihr Pränataldiagostiker.
Ihr Ordinationsteam Pittler-Kauderer