Besonders jetzt, in dieser Ausnahmesituation der SARS Cov2 Pandemie, stellt sich
für viele Schwangere die Frage „Wie gefährlich ist dieses Virus für mich?“
Ich versuche nun ein paar der möglichen Fragen zu klären:
Zunächst der wichtigste Punkt: Schwangere haben, nach dem derzeitigen
Wissensstand kein höheres Risiko eines schwereren Verlaufs der Infektion als die
Normalbevölkerung. Nur bei vorbestehenden Erkrankungen, das Herz-/
Lungensystem betreffend oder bei Diabetes mellitus ergibt sich ein erhöhtes Risiko.
Demnach ist eine Infektion für Schwangere ebenso gefährlich oder ungefährlich, wie
unter der anderen Bevölkerung. Für Personen die nicht der Risikogruppe angehören
ist mit leichten bis mittelschweren Symptomen zu rechnen.
Nach aktuellen Studien, ist das Virus nicht von der Mutter auf das ungeborene Kind
übertragbar. Auch während der Geburt kann sich das SARS-Co-V2 nicht auf das
Baby übertragen, somit kann, wenn möglich, der Geburtsmodus individuell festgelegt
werden.
Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko bei einer Infektion kann v. a. für das späte 2 . und das
3. Trimenon nicht nachgewiesen werden. Eventuell ist das Risiko einer
Frühgeburtlichkeit erhöht, hier muss man jedoch noch die Daten besser abwarten.
Stillen ist ohne Einschränkung möglich, da sich keine Übertagung des Virus über die
Muttermilch nachweisen ließ. Folgende Sicherheitsmaßnahmen werden empfohlen:
- Waschen Sie Ihre Hände ausgiebig, bevor Sie Ihr Baby, die Milchpumpe oder
die Flasche berühren - Tragen Sie eine Schutzmaske im Fall einer Infektion, bevor Sie Ihr Kind
berühren (Tröpfcheninfektion!) - Wenn Sie Ihr Kind mit Milchnahrung füttern möchten, halten Sie sich strikt an
die Sterilisationsrichtlinien
Sollten sie schwanger in Hausquarantäne müssen, wird empfohlen sofort
telefonisch Kontakt zu Ihrem FrauenärztIn aufzunehmen und die weiteren Schritte zu
besprechen. Kontrollen während der Schwangerschaft müssen auf jeden Fall an
diese Situation angepasst werden und auf nach der Isolation verschoben werden.
Wenn eine Untersuchung in unserer Ordination notwendig ist, haben wir unseren
Organisationsablauf so umstrukturiert, dass Sie dann die einzigen Patienten sein
werden. Auch haben wir 2 Wartezimmer, die wir abwechselnd nutzen, sodass auch
in einer Wartesituation kein Kontakt untereinander zustande kommt. Bitte kommen
Sie nur nach Rücksprache mit Begleitung in das Untersuchungszimmer!
Wir können derzeit auch Blutabnahmen für den oralen Glucose Toleranz Test in
unserer Ordination durchführen, sodass Sie nicht in ein großes Labor gehen müssen,
jedoch nur nach persönlicher Rücksprache!
Wenn Sie bereits so weit fortgeschritten in Ihrer Schwangerschaft sein, dass die
ersten Wehen einsetzen, kontaktieren Sie das Krankenhaus, in dem Sie gebären
möchten, um sicherzustellen, dass die ideale Betreuung für Sie und Ihr Kind
gewährleistet wird.
Wir wünschen Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund!
Das Ordinationsteam Pittler-Kauderer
Empfohlen zum Nachlesen:
https://www.oeggg.at/app/download/9618663186/COVID-19%20OEGGG-
Leitfaden%20PK-2020-03-21.pdf?t=1585058408
Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-CoV-2#/media/Datei:SARS-CoV-2_without_background.png